Mit einem innovativen Projekt gelingt es, das WWG Einkaufszentrum «Stadttor» in Jona fast komplett mit erneuerbarer Wärme zu versorgen: mit Abwärme aus der ca. 1 km entfernten ARA. Zur Optimierung des Wärmepumpen-Betriebs wird zusätzlich eine Gasheizung als Spitzenlastabdeckung eingesetzt. Wir konnten das bivalente System mit der «Klimaprämie» fördern. Das Beispiel macht ausserdem Schule und wird derzeit für ein weiteres Einkaufszentrum umgesetzt!
Wie kann man bei geringen Platzverhältnissen im Stadtzentrum auf ein erneuerbares Heizsystem umstellen, das ein ganzes Einkaufszentrum beheizen soll? Am Anfang des Dekarbonisierungs-Projekts stand für die WWG Einkaufszentrum Jona AG ein Systemvergleich.
Erdsonden oder Pellets kamen aus Platzgründen nicht in Frage. Die Idee, Abwärme der ARA aus dem Anergie-Netz der Energie Zürichsee Linth AG nutzen zu können, setzte sich deshalb ziemlich schnell durch. Als Gesamtsystem entschied man sich für eine bivalente Lösung (ein Heizsystem, das zwei verschiedene Energiequellen nutzen kann):
Zwei 100kW-Wärmepumpen bereiten die Abwärme aus der ARA aus dem Anergie-Netz der Energie Zürichsee Linth AG auf. Ein 188kW-Gaskessel deckt Bedarfsspitzen ab. Der Energiespeicher mit 1’500 Liter erlaubt eine flexiblere Wärmeproduktion.
Die geringen Platzverhältnisse und die zentrale Lage waren grosse Herausforderungen. Gemeinsam mit der Energie Zürichsee Linth AG, die mit der Erarbeitung des Bauprojektes und dann auch mit der Ausführungsplanung und Bauleitung betreut wurde, entstand die Lösung, die heute in Betrieb ist: Es gelang die Wärmepumpen zu stapeln, um den Platz zu optimieren.
Die Stromanschlüsse mussten ebenfalls angepasst werden, neue Leitungen waren nötig. Die Lage der Trafostation in unmittelbarer Nähe des Gebäudekomplexes vereinfachte die nötigen Anpassungen.
Wir sind mit der neuen Lösung sehr zufrieden. Es gibt ein jährliches Monitoring, was die Prüfung der Planwerte ermöglicht. Die Ist-Werte entsprechen voll und ganz den Erwartungen und der Gasanteil liegt unter 10%!
Christina Hotz
Geschäftsleiterin, WWG Einkaufszentrum Jona AG
Für ein nahegelegenes weiteres Einkaufszentrum wird die gleiche Idee jetzt auch umgesetzt. Sie ermöglicht 90% oder mehr CO₂ einzusparen und ist wirtschaftlich interessant. Viele Förderprogramme können bivalente Systeme nicht unterstützen. Die Klimaprämie hingegen erlaubt, den eingesparten Anteil an CO₂ zu fördern. Wir freuen uns, dass das Gesuch für das nächste Projekt in Jona bereits eingereicht wurde!
Die Klimaprämie ermöglicht die schweizweit höchsten Förderbeträge für grosse erneuerbare Heizungen.