Bellach (SO) beweist: Für eine Gemeinde kann das Ersetzen von fossilen Heizungen durch eine Holzfeuerung besonders interessant sein, weil der Brennstoff vor der Türe wächst und möglicherweise auch die Bürgergemeinde an Bord geholt werden kann. Energie Zukunft Schweiz hat das Projekt mit dem Förderprogramm «Klimaprämie» unterstützt.
Die Gemeinde Bellach (Kanton Solothurn, 5200 Einwohnende, 65 Hektaren Wald auf Gemeindeboden) stand vor der Situation, dass mehrere alte Öl-Heizungen ersetzt werden mussten. Zudem sind bei einigen Bauten energetische Sanierungen praktisch unmöglich. Die Gemeinde entschied sich, auf eine CO₂-neutrale Heizlösung zu wechseln. Weil auf Gemeindeboden und im Besitz der Bürgergemeinde viel Wald vorhanden ist, wollte man nicht auf Pellets sondern auf eine Lösung mit eigenem Material (Holzschnitzel) setzen. Die Gemeinde war bereit, neue Wege zu gehen. Mit einer einzelnen Heizzentrale sollten die Öl-Heizungen ersetzte werden. Durch die Zusammenarbeit von Einwohner- und Bürgergemeinde konnte die Verantwortung für das Projekt geteilt werden.
Die Gemeinde wollte die energetisch nicht idealen Gemeinde-Gebäude fortan mit erneuerbarer Wärme heizen. Als Waldbesitzerin hatte auch die Bürgergemeinde Interesse an einer solchen Lösung. So entstand ein spannendes Zusammenwirken. Neben dem Schulhaus, dem Gemeindehaus mit der Post und dem Kindergarten kann heute sogar auch noch die katholische Kirche als Abnehmerin von der neuen Heizzentrale profitieren und die Aufbahrungshalle beim Friedhof versorgen.
Das ursprünglich geplante, unterirdische Einbauen der Heizzentrale beim Schulhaus stellte sich aufgrund der hohen Kosten als nicht umsetzbar heraus. Die Gemeinde beschloss, alternative Lösungen zu suchen und Neues zu wagen. Mit einer Container-Bauweise wurde die Heizzentrale oberirdisch neu erstellt. Die Anlieferung der Holzschnitzel ist so einfacher möglich, die Feuerungen sind räumlich platzsparend installiert. Optisch passt sich die Zentrale durch die Verkleidung mit einer Holzfassade gut ins Quartier ein.
Die Heizzentrale in Bellach: Innovative Container-Bauweise
Weil mit diesem Gemeinde-Projekt bestehende Öl-Heizungen durch erneuerbare Wärme ersetzt werden, unterstützt Energie Zukunft Schweiz die Umsetzung mit dem Förderprogramm Klimaprämie. Die Investitionskosten konnten für die Gemeinde so wesentlich reduziert werden.
In Bellach ersetzt nun eine 330kW-Holzheizung gleich fünf Ölkessel. Jährlich werden dadurch fast 61’000 Liter Heizöl weniger verbrannt, und so gelangen jährlich über 100 Tonnen CO₂ weniger in die Atmosphäre.
Mit der Klimaprämie hat Energie Zukunft Schweiz ein schweizweit einheitliches Förderprogramm entwickelt, das für alle Gebäude- und Wärmearten passt und von dem auch Gemeinden profitieren können. Der Förderbetrag berechnet sich nach der eingesparten Menge fossiler Brennstoffe. Die Finanzierung stellt die Stiftung für Klimaschutz und CO₂-Kompensation KliK sicher.
Statt viele einzelne Ölheizungen zu ersetzen, setzen wir auf eine neue, CO₂-neutrale Lösung.
Fritz Lehmann, Präsident Einwohnergemeinde Bellach
Holz ist Wärme. Eine Ressource, die vor Ort wächst und die wir als erneuerbare Energie nutzen wollen.
Beat Heiniger, Präsident Bürgergemeinde Bellach
Die Klimaprämie ermöglicht die schweizweit höchsten Förderbeträge für grosse erneuerbare Heizungen.