Beim Ersatz einer fossilen durch eine Holzheizung profitieren Sie von attraktiven Förderbeiträgen. Das schweizweit einheitliche Förderprogramm unterstützt den Heizungsersatz in allen Bereichen: In Wohnbauten, im Büro- oder Gewerbegebäude und sogar für Industrieprozesse.
Nicht förderbar sind Wohnraumfeuerungen, der Ersatz von Elektroheizungen, Heizungen in Neu- und Ersatzneubauten sowie die Wärmeerzeugung für Gewächshäuser. Ebenso ausgeschlossen sind fossile bivalente Systeme (zum Beispiel Gas und Wärmepumpe), wenn die erneuerbare Komponente kleiner als 50 Kilowatt ist.
Einzelne Kantone (aktuell BS, GE, GL, NE und ZH) haben strengere gesetzliche Vorgaben zum Heizungsersatz. Wir klären die Förderbarkeit auch in diesen Kantonen gerne für Sie ab - eine Auszahlung des Förderbetrages kann dort erst nach der Genehmigung durch das zuständige Bundesamt erfolgen.
Erneuerbare Heizsysteme nutzen lokale Energiequellen und schonen das Klima. Das grossangelegte EZS Förderprogramm «Klimaprämie» macht das erneuerbare Heizen schweizweit finanziell attraktiver. Die Fördergelder stammen von der Stiftung Klimaschutz und CO₂-Kompensation KliK.
Die Klimaprämie wird anhand des bisherigen, jährlichen fossilen Energieverbrauchs berechnet. Die Förderung beträgt 1.80 Franken pro eingespartem Liter Heizöl oder Kubikmeter Erdgas. Bei korrekter Dimensionierung entspricht dies rund 360 Franken pro Kilowatt der neuen Heizung.
Braucht es wirklich noch einmal ein weiteres Förderprogramm, machen die Kantone nicht genug?Die Klimaprämie soll andere Förderprogramm nicht konkurrenzieren, im Gegenteil. Die Klimaprämie ergänzt die Schweizer Förderlandschaft ideal und schliesst Förderlücken in folgenden Bereichen:
Wie viel Geld steht zur Verfügung? Und über welche Zeit soll das Programm laufen?
Das Programm läuft voraussichtlich bis Ende 2025. Das Programm ist eines der bisher grössten, umfangreichsten im Bereich des erneuerbaren Heizens und kann dadurch eine grosse Wirkung entfalten. Die Förderung berechnet sich an der erzielten CO₂-Einsparung und steigt linear mit der Grösse der Heizung, dies ohne Obergrenze.
Weshalb ist die Förderung nicht gedeckelt? Das ist doch Geldverschwendung!
Die Förderung ist linear verknüpft mit dem CO₂, das durch den Heizungsersatz eingespart wird. Es
macht absolut Sinn, grosse Heizungen, die viel CO₂ einsparen, mit entsprechend hohen Beiträgen zu fördern. Die Förderung ist dadurch besonders effektiv.
Woher kommt das Geld? Handelt es sich um Förderung mit Steuergeldern?
Finanziert wird die Klimaprämie von der Stiftung KliK (Stiftung Klimaschutz und CO2-Kompensation). Es handelt sich also nicht um Steuergeld, sondern um die Erfüllung des gesetzlichen Auftrags mittels dem dort definierten, zweckgebundenen Treibstoffzuschlag.
Welche anderen Förderungen können für die Heizung beantragt werden?
Grundsätzlich können Fördergelder bei anderen Programmen für alles beantragt werden, was nicht direkt die Heizung betrifft - also zum Beispiel für GEAK, Komfortlüftung, Dämmung. Falls es noch Gemeinde-, Kantons- oder Bundesbeiträge gibt für die Heizung, muss eine offizielle Wirkungsaufteilung durchgeführt werden. Wenden Sie sich direkt an uns, um solche Fälle zu besprechen.
Ist es nicht ungerecht, Pioniere, die schon seit Jahrzehnten auf erneuerbare Heizungen setzen und jetzt diese erneuern müssen, von der Subvention auszuschliessen?
Leider werden heute noch sehr viele Öl- und Gas-Heizungen 1:1 ersetzt, was den CO₂-Zielen der Schweiz widerspricht. Die Klimaprämie soll das Umsteigen von klimaschädlichen auf klimafreundliche Heizsysteme ermöglichen und beschleunigen und ist eine einmalige Wechselprämie. Der Ersatz einer bereits bestehenden erneuerbaren Heizung erfüllt diese Aufgabe nicht.
Warum wird der Neubau/Ersatzneubau nicht gefördert?
Die Klimaprämie hat die Aufgabe, das Umsteigen von klimaschädlichen auf klimafreundliche Heizsysteme zu ermöglichen und zu beschleunigen. Bei Neubauten (auch Ersatzneubauten) werden in der Regel erfreulicherweise bereits heute sowieso erneuerbare Heizsysteme geplant. Eine Heizung in einem Neubau erfüllt zudem das Kriterium der Reduktion einer bisherigen CO₂-Emission nicht.
In den Förderbedingungen ist die “Unwirtschaftlichkeit” erwähnt - was ist damit gemeint?
Anrecht auf die Klimaprämie haben nur Projekte, die ohne diese finanzielle Unterstützung im Vergleich mit einem 1:1-Ersatz mit einem fossilen Heizsystem unwirtschaftlich wären. Wenn die Kosten für den Ersatz einer fossilen durch eine erneuerbare Heizung deutlich höher sind, kann die Klimaprämie also beantragt werden. Die Abklärung der “Unwirtschaftlichkeit” wird von uns vorgenommen.
Wie verhält es sich in Kantonen, die eine Pflicht für den erneuerbaren resp. ein Verbot für den fossilen Heizungsersatz kennen?
Bisher sind es nur wenige Kantone (BS, GE, GL, NE und ZH), die ansatzweise eine solche gesetzliche Vorschrift kennen und somit die Fördermöglichkeiten der Klimaprämie einschränken. Wir klären gerne für Sie ab, ob Ihr Projekt in einem dieser Kantone förderbar ist. Eine Genehmigung durch das Bundesamt für Umwelt BAFU ist in diesem Fall vor der Auszahlung der Förderung zwingend.
Es ist denkbar, dass Heizungen überdimensioniert geplant werden, um mehr Förderung zu erhalten. Wie geht das Programm mit diesem Phänomen um?
Die effektive Förderung richtet sich nach dem historischen Energieverbrauch und nicht nach der
installierten Leistung des neuen Heizsystems, so kann einem Missbrauch entgegengewirkt werden.
Wie wird verhindert, dass jetzt einfach die Preise für erneuerbare Systeme steigen und die Branche die Subvention für sich absorbiert?
Wir empfehlen, immer mehrere Offerten einzuholen um sicher zu stellen, dass keine erhöhten
Preise verrechnet werden.
Förderprogramme können den Effekt haben, dass eine Nachfrage von heute auf morgen stark wächst und die Branche übernatürlich aufgeblasen wird. Sobald das Programm vorbei ist, fehlen dann die Aufträge plötzlich. Besteht diese Gefahr auch hier?
Der Umbau des Schweizer Wärmesystems auf klimafreundliche Technologien muss so rasch wie
möglich stattfinden. Da macht es Sinn, das Wachstum der beteiligten Branchen zu stärken. Die positiven volkswirtschaftlichen Effekte der Wärmewende, indem weniger Geld für die Beschaffung fossiler Brennstoffe ins Ausland abfliesst, überwiegen für die Schweizer Privatwirtschaft auch langfristig. Das Förderprogramm ist mit einer Laufzeit voraussichtlich bis 2025 nachhaltig aufgebaut, es ist daher auch nicht als kurzes Strohfeuer zu verstehen.
Für grosse, spezielle oder komplexe Heizungssysteme sowie für hohe Fördersummen stellen wir Ihnen ein spezifisches Factsheet zur Verfügung. Nachfolgend in aller Kürze die häufigsten Fragen und Antworten zum Thema.
Sind auch grosse Anlagen mit der Klimaprämie förderbar?
Ja. Die Klimaprämie hat keinen Maximalbetrag und keine Leistungsgrenze. Die Förderung berechnet sich nach der eingesparten Menge der CO₂-Emissionen.
Können auch Wärmeverbünde gefördert werden?
Ja. Voraussetzung ist, dass eine bestehende, fossile Feuerung in der Heizzentraledurch eine Holzfeuerung oder eine Wärmepumpe ersetzt wird. Förderberechtigt sind jene ersetzten Heizungen, für die der Anschlussvertrag zwischen Bezüger:in und Betreiber:in des Wärmeverbunds spätestens innert eines Jahres ab dem Zeitpunkt der ersten Wärmelieferung des Verbunds unterzeichnet wurde. Der Förderbeitrag wird an die Betreiber:innen der Wärmeverbunds-Zentrale ausgerichtet.
Die Stiftung KliK bietet selber auch eine Wärmeverbunds-Förderung an. Gerne zeigen wir Ihnen die Unterschiede zwischen den beiden Programmen auf.
Sind auch bivalente Systeme förderbar?
Ja, die Förderung berechnet sich in diesem Fall nach der Reduktion des fossil erzeugten Wärmeanteils. Ausgeschlossen sind fossile bivalente Systeme, wenn die erneuerbare Komponente kleiner als 50 Kilowatt ist.
Sind mit der Klimaprämie nur Heizungen für den Wohnbereich förderbar?
Nein, die Teilnahme an diesem Förderprogramm ist auch für Nichtwohnbauten möglich: Sowohl Heizungen für Verwaltungsgebäude, Büros, Industrie (auch Prozesswärme!) als auch Gewerbebauten können mit der Klimaprämie gefördert werden.
Ist die Feinstaub-Belastung bei Holzheizungen nicht ein Problem?
Dank moderner Filtertechnologien und neuartiger Heizsysteme sind auch Holzfeuerungen bereits heute sehr viel sauberer - insbesondere grosse. Es werden neben neuen Heizkesseln aktuell auch neue Messmethoden und Richtlinien entwickelt, um die Feinstaubbelastung durch Holzfeuerungen weiter zu senken. Holz hat als Energiequelle auch im zukünftigen Schweizer Energiemix seinen berechtigten Platz. Ein vielfältiges erneuerbares Energiesystem ist stabiler und sicherer.
Wieso gelten Holzheizungen als klimafreundlich?
Holzheizungen sind sogenannt CO₂-neutral. Das bedeutet, dass beim Wachsen des Baumes genau so viel CO₂ aus der Atmosphäre entfernt wird (Photosynthese) wie dann später bei der Verbrennung des Holzes wieder freigesetzt wird. Ein Nullsummenspiel. Durch moderne Filtertechnologien sind die tatsächlich in die Luft gelangenden Emissionen nicht gefährlich.
Holzheizungen erhalten nur Gelder aus unserem Förderprogramm, wenn sie strengen Qualitätskriterien genügen, diese umfassen auch Emissionswerte und korrekte Dimensionierung.
Ausserdem: Wenn das Holz im Wald liegen bleibt und vermodert, wird genau gleich viel CO₂ freigesetzt, wie wenn es energetisch genutzt wird.
Schaden wir unseren Wäldern, wenn wir immer mehr mit Holz heizen?
Lange blieb jeder dritte Baum ungenutzt liegen - heute ist das tatsächlich anders: Es bleibt nur noch (aber immer noch) etwa 15% des jährlichen, einheimischen Energieholzpotenzials ungenutzt (Quelle: BAFU resp. BFE (PDF)). Die Nutzung von Holzenergie ist weiterhin Bestandteil der Energiestrategie des Bundes.
Führt eine Förderung von Holzheizungen nicht zu höheren Preisen?
Die gestiegene Nutzung von Energieholz kann am Markt schon zu einer gewissen Preissteigerung führen. Es sind jedoch die Verwerfungen auf dem weltweiten Markt, wie wir sie im Jahr 2022 erlebt haben, die für die Preisausschläge verantwortlich sind.
Eignet sich Holz nur für Heizungen mit hohen Temperaturen?
Es ist korrekt, dass Holzheizungen naturgemäss bei hohen Brenntemperaturen arbeiten und daher für die Erzeugung von Prozesswärme besonders gut geeignet sind. Die Wärmeverteilung wird in der Regel mit Speichern ergänzt, sodass die hohen Temperaturen auch für Komfortwärme gut genutzt werden können. Richtig geplant ist Holz für alle Anwendungen geeignet. Der Einsatz von Holzheizungen ist eine wichtige Möglichkeit zur Reduktion fossiler Feuerungen und dadurch zur Reduktion des CO₂-Ausstosses.
Übrigens: Auch erneuerbare Prozesswärme-Erzeugung ist mit der «Klimaprämie» förderbar.
Stellt EZS Hilfsmittel für die Kommunikation zur Verfügung?
Wenn sich eine Planungs-, eine Beratungsfirma respektive ein Heizungslieferant für eine vertiefte Kooperation interessiert, stellen wir gerne Kommunikationsbausteine wie Logos, Flyer, Textelemente oder Präsentationen zur Verfügung. Kontaktieren Sie uns! klmprmzsch
Wie kann ich Programmpartner werden?
Es steht allen Fachleuten und Organisationen im Heizungssektor offen, Partner des Förderprogramms zu werden. Kontaktieren Sie uns unverbindlich, wir freuen uns über alle, die mithelfen wollen, unser gemeinsames Ziel zu erreichen: Möglichst rasch alle klimaschädlichen Heizsysteme in der Schweiz ersetzen.
An wen kann ich mich wenden, wenn ich Fragen habe zu den Förderkriterien oder zur Abwicklung?
Oft ist es am einfachsten, das Projekt einfach einmal anzumelden. Mit den historischen Energieverbräuchen kann eine relativ genaue Abschätzung der Förderbarkeit und des Förderbeitrages gemacht werden. Auf unserer Förderplattform werden Sie von Schritt zu Schritt geführt. Bei Bedarf kontaktieren wir Sie persönlich.
Direkte Hotline: 061 545 84 53; E-Mail: klmprmzsch
Die Klimaprämie gibt es auch für den Heizungsersatz mit einer Wärmepumpe. Es gilt derselbe schweizweite, attraktive Fördersatz. Erfahren Sie mehr dazu.
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Unterstützt durch die "Klimaprämie" konnten Einwohner- und Bürgergemeinde in Bellach (SO) zusammen fünf Öl-Heizungen durch eine klimafreundliche Holzheizung ersetzen.